Der Zwang der Sinnhaftigkeit

Den meisten wurde beigebracht, dass Liebe mit Leistung verbunden ist. Heißt, wenn wir etwas gut machen, dann bekommen wir Liebe.

Ein bisschen vereinfacht dargestellt wie bei einem Hund, der immer dann ein Leckerli und Streicheleinheiten bekommt, wenn er was richtig gemacht hat. Aber meist eben auch nur dann.

Und das ist bei uns Menschen auch oft der Fall gewesen. Spätestens in der Schule fängt es damit an, dass man zugemüllt wird mit zu erledigenden Aufgaben und mit guten Noten und Aufmerksamkeit belohnt wird, wenn man sie gut macht und mit schlechten Noten und negativer Aufmerksamkeit, wenn man etwas nicht oder „ungenügend“ macht. Mal davon abgesehen, dass man oft dann noch von Mitschülern wiederum ausgeschlossen oder gar gemobbt wird, weil sie selbst den Anforderungen nicht bestehen können und man an einen Punkt kommt, dass es egal wird, was man tut und dafür von irgendwem „bestraft“ wird, mal zu schweigen.

Ob es die Schule ist, das Elternhaus oder sonst wer – ich hab es mit genau so eingetrichtert.

Ich muss etwas leisten, um geliebt zu werden.

Ich muss etwas leisten, um „es wert“ zu sein.

Und schlussendlich:

Ich muss etwas leisten, um leben zu dürfen.

Dadurch, dass ich mehr und mehr meinen eigenen Seelenzeichen folge und mir ein Leben voller Leichtigkeit, Freude und Entspannung aufbaue, habe ich immer mehr „freie“ Zeit. Neben Schlafen, Duschen, Einkaufen, Essen und Kochen, habe ich noch meine Hündin, um die ich mich kümmere und mein „Business“. Letzteres baue ich mir immer mehr so auf, dass ich auch das voller Leichtigkeit, Freude und Entspannung führe und tatsächlich auch nur wenig Zeit darauf verwende. Ich arbeite super gerne, dennoch will ich nicht von früh bis spät damit beschäftigt sein. Würde mich wahrscheinlich sogar energetisch in kürzester Zeit in den Burnout befördern, davon mal abgesehen. Aber tatsächlich ist auch einfach nicht viel zu tun. Super entspannt und ich genieße das völlig!

Aber dann kam immer mehr die Frage auf

Was tue ich denn mit meiner freien Zeit??

Ich bin wirklich ein Mensch, der gut mit sich allein klarkommt und sich auch mit sich selbst beschäftigen kann. Mir wird nicht langweilig, dennoch fehlt mir irgendwie was. Das ist mir jetzt immer wieder aufgefallen und ich habe überlegt, was ich machen könnte.

Dann überlegte ich mir, ich könnte ja mal nach Tanzvereinen suchen, weil ich ja Sport machen könnte und da ist mir Tanzen am liebsten. Und ich kann ja auch mal im Tierschutzverein nachfragen oder so, wo ich ehrenamtlich helfen könnte.

Das sind ja alles schöne Überlegungen, doch irgendwann fiel mir auf: ich suche verzweifelt etwas, womit ich „sinnvoll“ sein kann. Früher habe ich mir immer jemanden gesucht, der Probleme hat und dem dann dabei geholfen. In deren Business ihnen Arbeit abgenommen, mal entgeltlich, mal unentgeltlich. Weil ich nicht damit klarkomme, „sinnlos“ zu sein. Und bitte jetzt keine Kommentare, dass ich immer sinnvoll bin oder alles irgendwo sinnvoll ist 😉 Ja, es stimmt natürlich. Je besser mir es geht, desto besser läuft das Business. Dem ist so. Was aber nun, wenn ich etwas tue, das einfach keinen Sinn für irgendwen ergibt? Sondern mir „lediglich“ Spaß macht? Lesen zum Beispiel. Oder tanzen, einfach nur aus der Freude heraus, nicht weil ich vielleicht mal Sport machen könnte. Oder malen. Ich bin nicht gut im Malen, aber ich mach es hin und wieder wirklich sehr gerne.

Dieses Glück und dieses „ich muss nicht, aber ich darf“ und „einfach, weil es Spaß macht!“ auszuhalten, ist für mich gerade gar nicht so einfach.

Oder einfach Geschichten zu schreiben (Romanform), nicht um irgendwann ein Buch zu veröffentlichen (kann ich ja trotzdem machen), aber erst mal einfach nur, weil ich Spaß am Schreiben habe. Mir Affenbrotbäume zu ziehen – einfach, weil es mir Spaß macht!

Ja, mit meiner Arbeit mag ich gerne Sinn-volles tun. Aber der Rest meines Lebens darf gerne sinn-frei sein. Und damit mag ich doch wieder etwas Sinn-volles tun und Dich inspirieren, auch mal wieder etwas „Sinn-freies“ zu machen.

Wann hast Du das zuletzt getan? Nicht für Deine Kunden, Deine/n Partner/in, Deine Kinder, Freunde, etc. – sondern nur für Dich? Dein ganz privates Privatleben?

Was ist es, was Du nun „Sinn-freies“ tust?

Lass es mich gerne wissen und schreib es in die Kommentare ❤

Ich mach mir jetzt was Leckeres zu essen und schreibe oder lese dann noch etwas „sinn-frei“. Genieße einfach das Leben.

Fühl Dich von Herzen umarmt!

Deine Schamanka Jacqueline

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